Gesprochenes Deutsch und Korpuslinguistik. Chancen und Herausforderungen am Beispiel des Genitivs im Deutschen
Obwohl die Korpuslinguistik heute einen zentralen Baustein sprachwissenschaftlicher Forschung darstellt, sind Korpora gesprochener Sprache in der Korpuserstellung und -nutzung nach wie vor unterrepräsentiert, insbesondere was quantitative Untersuchungen angeht. Mit der Datenbank für Gesprochenes Deutsch (DGD) steht seit einigen Jahren ein umfangreiches Archiv umfassend annotierter Gesprächskorpora bereit; doch diese Korpora werden bislang kaum für quantitative Untersuchungen verwendet, da u.a. aufgrund ihrer Struktur Bedenken hinsichtlich ihrer Eignung bestehen. In dieser Präsentation werden die Möglichkeiten und Grenzen einer solchen Nutzung gesprochensprachlicher Korpora beleuchtet. Am Beispiel des Genitivs – einer grammatischen Form, die normalerweise eher dem Bereich der Schriftlichkeit zugeordnet wird – wird ausgelotet, inwiefern ausgewählte Gesprächskorpora der DGD zur Untersuchung sprachlicher Variation im gesprochenen Deutsch herangezogen werden können. Unter Berücksichtigung der jeweiligen Korpusstruktur lässt sich im Resultat die Relevanz verschiedener sozio- und geolinguistischer Faktoren nachweisen und der Genitivgebrauch in verschiedenen Regionen und Domänen quantitativ fassen.
Wir bitten um Anmeldung bis zum 8. November.
In Kooperation mit dem Center für Digitale Systeme (CeDiS) und dem Ada Lovelace Center for Digital Humanities.
Zeit & Ort
09.11.2023 | 14:15
Freie Universität Berlin
NEU: Raum 2.2051 | "Holzlaube"
Fabeckstraße 23/25
14195 Berlin